„Als Glaubende gehen wir, nicht als Schauende.“
25-jähriges Priesterjubiläum von Pfarrer Dietmar Hermann in Orschelhagen: 14.6.2015
Am 30.6.1990 wurde Pfarrer Hermann in Weingarten zum Priester geweiht, am 14.6.1969 fand die Einweihung der Andreaskirche in Orschelhagen statt: zwei Daten, ein Jubiläumsfest, an diesem Sonntag mit einem feierlichen Gottesdienst und anschließendem Gemeindefest begangen.
Die beiden Kirchenchöre der Seelsorgeeinheit Reutlingen-Nord, der Kirchenchor von Sankt Franziskus, Pliezhausen, unter Leitung von Dietmar Pietsch, und der Chor von Sankt Andreas, unter Leitung von Christof Wombacher, gestalteten das Chor-Programm, – wobei besonders der Gospelsong „Happy Day“ nicht nur dem Anlass, sondern offensichtlich auch dem Geschmack der Gottesdienstbesucher entsprach! Die Organistin Kornelia Wittek begleitete den Gemeindegesang und Nadja Schweizer (Querflöte) beim „Panis angelicus“.
Pfarrer Hermann zog in seiner Predigt Querverbindungen zwischen den beiden Gleichnissen vom Sämann und vom Senfkorn zu seinem eigenen Glaubens- und Amtsverständnis: der Sämann bestellt den Acker, die Saat wächst und er weiß nicht wie. So ist es für ihn beruhigend, dass Gott und die Menschen auch heute, trotz aller Krisen und Brüche innerhalb der Institution Kirche, zusammenkommen. Das Senfkorn ist das kleinste Korn und bringt dennoch reiche Frucht. Es kann ein Symbol sein für das „Arbeitsfeld“ eines Priesters heute in seiner Kirche und auch ein Symbol für jede Art Lebenshilfe, die überall, tag-, täglich, im Kleinen geleistet wird, sei es in Form eines herzhaften Lachens oder eines guten Wortes. Wichtig für gelingendes Leben ist eine sichere individuelle Verankerung auf der einen Seite, Formen von Gemeinschaftlichkeit auf der anderen Seite. Letzteres erfährt Pfarrer Hermann immer wieder z.B. beim „Priesterbund“. In diesem Sinne ermutigte Pfarrer Hermann die Mitglieder seiner Gemeinde, sich auf die Suche zu machen nach dem Senfkorn im Leben, sich um seine persönliche Balance zu bemühen, um „durch Ausgeglichenheit dem Reich Gottes Platz lassen“ zu können. In diesem Sinne behält für ihn bis heute sein Primizspruch Gültigkeit und ist für ihn nach wie vor Hilfe, sein Eigenes „abzusichern“:
„Glaube ist feststehen in dem, was man erhofft.“
Angela Madaus