Mariä Himmelfahrt – Eucharistiefeier mit Kräuterweihe, St. Andreas

Der Gottesdienst am 15.8.16 wurde zelebriert von Herrn Dr. Stanislaw Koza, Priester aus Polen. Er ist uns allen schon aus früheren Jahren bekannt als Urlaubsvertretung in St. Andreas in Orschel-Hagen.

Vor dem Altar haben Gläubige Kräuter und Blumen in Körbchen aufgestellt, sie erbitten hierfür den Segen. Der Legende nach sollen die Jünger Jesu nach Öffnung von Marias Grab nicht mehr ihren Leichnam, sondern nur noch Rosenblüten und Kräuter vorgefunden haben. Einer anderen Legende soll sich, als Jesus selbst drei Tage nach dem Tod seiner Mutter erschien, um sie in den Himmel zu begleiten, ein unaussprechlicher angenehmer Duft nach Blüten und Kräutern verbreitet haben. Aufgrund dieser Legenden entwickelte sich der Brauch, Kräuter an Mariä Himmelfahrt zu weihen. Diese Kräuter wurden in Haus und Stall an der Wand angebracht. Sie dienten dazu, beigemischt im Tee, zum Futter für das Vieh, um Krankheiten zu lindern. Hierzu gibt es noch viele Bräuche, das alles aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen.
Gottelslob 522, Maria aufgenommen ist, Halleluja, zu ihrem Sohne Jesu Christ, Halleluja ….“. Das Eingangslied an diesem Tag zeigt uns auf in kurzen Sätzen die Lesung an diesem besonderen Tag aus der Bibel. Es endet in Vers 3 mit den Worten „O große Freud, o Seligkeit. Stimm ein, o ganze Christenheit…“
Nach dem Schuldbekenntnis stimmt die Gemeinde in das Glorialied Nr. 171 ein, das uns unser aller Wunsch widergibt „Preis und Ehre Gott dem Herren, Friede soll den Menschein sein … „.
Schwester Pauly vom Seniorenzentrum Gertrud-Luckner, Orschel-Hagen, las aus der Offenbarung des Johannes (11, 19; 12, 1 bis 6).
Nach den Halleluja-Rufen und dem Dankelied Nr. 385 hören wir das Evangelium aus Lukas 1, die Verse 39 bis 56, vorgetragen von Herrn Dr. Koza.
In seiner Predigt erläuterte dann Herr Dr. Koza das Dogma. Die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel ist ein am 01.11.1950 durch Papst Pius XII. verkündeten Dogma der römisch-katholischen Kirche, bekannt gegeben im im „Munificentissimus Deus“. „Wir verkünden, erklären und definieren es als ein von Gott geoffenbartes Dogma, dass die Unbefleckte, allzeit jungfräuliche Gottesmutter Maria nach Ablauf ihres irdischen Lebens mit Leib und Seele in die himmliche Herrlichkeit aufgenommen wurde.“ In der Ostkirche kennt man seit dem 6., im Westen seit dem 7. und 8. Jahrhundert das Fest der Entschlafung Marias. Die Auferstandene entrann dem Tod und wurde von der Verwesung verschont. Sie hat als erste der Menschen an der Gnade Jesu Christi die himmlische Vollendung im Herrn gefunden. Jesu ist der neue Adam, Maria die neue Eva. Durch das Kreuz und die Auferstellung wurde das Leben neu geschenkt.
Es werden Kräuter und Blumen gesegnet, sie tragen zur Gesundheit bei. Die Einheit von Leib und Seele wird auf eine neue Weise wieder hergestellt.
Die nachfolgenden Fürbitten werden gefolgt von dem Lied Nr. 481, Sonne der Gerechtigkeit, die Verse 1 und 2.
Wir stimmen ein zur Gabenbereitung mit dem Sanctus (GL 741), dem Agnus Dei (GL 202) und zur Kommunion. Schwester Pradeepa, ebenfalls vom Seniorenzentrum Gertrud-Luckner, reichte gemeinsam mit dem Priester den Leib Christi den Gläubigen.
Gotteslob 380, die Verse 7 und 9 schlossen die Feier ab.
Die mitgebrachten und vor dem Altar stehenden Blumen- und Kräuterkörbchen wurden mit Weihwasser gesegnet, ebenso die Gottesdienstbesucher. Das Schlusslied des Gottesdienstes, GL 889, Verse 1, 2 und 4, erklang. Die Gläubigen nahmen ihre gesegneten Kräuter und Blumen mit nach Hause im Andenken an Mariä Himmelfahrt, dem größten Marienfeiertag.

Gerda Koppi

Gerda Koppi, Reutlingen RommelsbachäuH

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