„Das ist der Tag, den Gott gemacht, der Freud‘ in alle Welt gebracht ….“ So erklang am Ostersonntag das Eingangslied Nr. 329 aus dem Gotteslob. „Wir schauen auf zu Jesu Christ ……wir sind die Glieder, er das Haupt, erlöst ist, wer an Jesus glaubt.“
Der Chor unter der Leitung von Christof Wombacher hatte für diesen feierlichen Gottesdienst die Waisenhausmesse von Wolfgang Amadeus Mozart einstudiert. Der Chor wurde begleitet von 3 Trompeten, 3 Posaunen, 2 Oboen, Streicher (1 Cello, 1 Bass, 6 Geigen und Bratschen) sowie Pauken und Orgel. Vier Gesangssolisten ergänzten die Messe durch ihre klaren Stimmen.
Kyrie eleison – Christe eleison – Kyrie eleison, die Bitte um Gnade, um Erbarmen erklang zu Beginn sowohl durch den Chor als auch durch die Bläser sehr mächtig.
Zur Ehre und zum Lob Gottes in der Höhe erklang das Gloria – der eingeborene Sohn Jesus Christus, du nimmst hinweg die Sünden der Welt: erbarme dich unser, nimm an unser Gebet, du sitzt zur Rechten des Vaters, denn du allein bist der Heilige, du allein der Herr, du allein der Höchst, Jesus Christus, mit dem Heiligen Geist, zur Ehre Gottes des Vaters. Amen
Kyrie und Gloria wurden durch die Solopartien ergänzt. Die Sopranistin Penelope Argyropoulou erfreute mit ihrem glockenhellen, sicher vorgetragenen Sopran, der Tenor Ilja Werger, der Bass Saša Vrabac und die Altistin Barbara Kosviner ergänzten mit ihren Solostimmen in exzelenter Weise. Die Bitte, das Gebet anzunehmen, erklang gemeinsam mit dem Orchester leise verhalten, dann aufschwellend durch die Antwort der Männerstimmen auf den hellen, freudigen Sopran zu dem mächtigen Schlussakkord.
Von links nach rechts: Barbara Kosviner (Alt), Saša Vrabac (Bass), Penelope Argyropoulou (Sopran), Ilja Werger (Tenor)
Aus den Paulusbriefen hörten wir die Lesung, die Gemeinde stimmte nach GL 175 in den Hallelujaruf ein.
Evangelium nach Johannes 20, Verse 1 bis 16
Am ersten Tag in der Woche kommt Maria Magdalena frühe, da es noch finster war, zum Grabe und sieht, dass der Stein vom Grabe hinweg war. Da läuft sie und kommt zu Simon Petrus und zu dem anderen Jünger, welchen Jesus lieb hatte und sprach zu ihnen: „Sie haben den Herrn weggenommen aus dem Grabe und wir wissen nicht, wo sie ihn hingelegt haben.“ Da ging Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grabe. Es liefen aber die zwei miteinander und der andere Jünger lief voraus, schneller als Petrus und kam zuerst zum Grabe, schaut hinein und sieht die leinenen Binden gelegt, er ging aber nicht hinein. Da kam Simon Petrus ihm nach und ging hinein in das Grab und sieht die Binden gelegt und das Schweißtuch, das Jesus um das Haupt gebunden war, nicht zu den Binden gelegt sondern beiseite, zusammengewickelt an einem besonderen Ort. Da ging auch der andere Jünger hinein, der zuerst zum Grabe gekommen war und sah und glaubte. Denn sie verstanden die Schrift noch nicht, dass er von den Toten auferstehen müsste. Da gingen die Jünger wieder heim.
Die Gemeinde wiederholte den Hallelujaruf.
Zur Predigt
Wer’s glaubt, wird selig!, so Diakon Roland Hummler in seiner Osterpredigt. Die Osterbotschaft drückt Skepsis aus, man könnte dem Recht geben, da die Faktenlage doch sehr dürftig ist. Reicht das aus, dass einer den Tod besiegt hat? Es gibt Zeugen der Auferstehung, das ist jedoch undeutlich, sie bieten keine naturwissenschaftlichen Beweise. Maria Magdalena, die als erste Zeugin aussagt, was damals geschah, aber das überfordert uns, es kann nicht verstanden werden. Die erste Reaktion war Schrecken, sie können es nicht fassen, sie benötigen Hilfe, um das zu begreifen. Wer glauben kann, ist selig! Der Tod hat nicht das letzte Wort. Leben wir in Zuversicht und Hoffnung. Wir benötigen einen neuen Anfang gegen diese Bedenken, ein seliges Leben, denn das Leben nach dem Tod ist möglich. Wir brauchen Zeit und Hilfe. In 50 Tagen werden wir das Pfingstfest feiern, wir glauben die Osterbotschaft auch in schweren Stunden. Durch die Auferstehung schenkt uns Gott durch die Osterbotschaft, dass wir alle selig werden sollen. Er hat für uns den Tod bezwungen.
Taufe
Ein neues Mitglied wurde in der Gemeinde durch die Taufe aufgenommen, Alisia, ein kleines Mädchen im weißen Taufkleid. Mit dem in der Osternacht gesegneten Weihwasser und Chrisamöl wurde sie getauft. Die Taufkerze wurde durch die Taufpaten an der Osterkerze entzündet. Gemeinsam wurde das Glaubensbekenntnis gebetet, die Gemeinde antwortet immer „Ich glaube.“
Die Fürbitten folgten.
Vater unser
Wir glauben an den einen Gott …..
Orchester und Chor stimmten in das Credo ein. Die Bläser waren stark, sodass der Chor etwas benachteiligt war. Die Solisten machten einen sachten Hinweis auf die folgende Trauer, hier war dann der Chor wieder sehr gut zu hören, die Solisten Tenor und Bass waren in der Stimme sicher, ebenso die Altstimme. Matthias Beck spielte die Solo-Trompete und Jürgen Jubel die Solo-Posaune.
Zum Lob der Herrlichkeit erklang das Sanctus – ein froher Gesang, sehr stark durch das Orchester untermalt. Ein tiefes Posaunenvorspiel kündigt das Agnus Dei an, zum Lamm Christi. Während der Kommunion erklang ein Ave Maria des italienischen Komponisten Giulio Caccini (1550 bis 1618), das von der Sopranistin wunderschön vorgetragen wurde.
Jesus lebt, mit ihm auch ich …. Gotteslob Nr. 336 als Gemeindegesang wurde angestimmt, begleitet vom Organisten Matthias Straub.
Bevor der Schlussgesang des Chors, der Solisten und des Orchesters einsetzte, bedankte sich Herr Pfarrer Hermann bei den Mitwirkenden des Chors und bei Herrn Wombacher. Der Chor, bestehend aus 8 Sopranstimmen, 4 Altstimmen, 3 Tenorstimmen und 4 Bassstimmen, haben zusammen mit ihrem Dirigenten eine großartige Leistung vollbracht.
Die Himmel erzählen die Ehre Gottes …., dieser Schlusschoral für Chor, Solisten und Orcheser, komponiert von Joseph Haydn, schloss diesen feierlichen Gottesdienst ab. Er hatte etwas länger gedauert als sonst, aber es hat sich gelohnt, dabei zu sein.
Die Mitwirkenden trafen sich noch im Gemeindesaal zu einem Glas Sekt und zu Gesprächen.
Gerda Koppi, Reutlingen-Rommelsbach