Bei schönem Wetter und mit einer beeindruckenden Bergwelt überquerten 33 Pilger unserer Seelsorgeeinheit am 19.6.2017 die Alpen. Gutgelaunt und während der Fahrt immer wieder mit Gedanken des Franziskus bereichert, erreichten wir am Abend Trient.
Die Häuser der Familien, die damals bedeutend Handel trieben, der Palast des Fürstbischofs, die Konzilskirche, all dies führte uns rund 500 Jahre in die Vergangenheit.
Am Nachmittag des nächsten Tages begrüßte uns in Assisi Ruggero, der uns die Kirche Santa Maria della Angeli zeigte.
Es begegneten sich zwei Welten. Die mächtige päpstliche Basilika aus dem 16. Jahrhundert, die die Transituskapelle und die kleine Portiunkulakapelle – also den Todesort von Franziskus -überbaut.
Gerade dieses kleine Kirchlein war die zweite Kirche die Franziskus wieder aufbaute, nachdem er die Stimme des Gekreuzigten vernommen hatte, sein Haus wieder herzustellen. In dieser Kapelle verspürte er auch den Auftrag in die Mission hinaus zu gehen, nachdem er das Evangelium der Aussendung der Jünger gehört hatte.
Den Tagesabschluss bildete der Besuch der Kirche von Santa Klara. In ihr durften wir am Kreuz von San Damiano, das ja lange als Kopie im Franziskussaal hing, unsere Anliegen vor Gott bringen.
Die Altstadt von Assisi wurde für die nächsten 3 Nächte unser Quartier und wir freuten uns am guten umbrischen Essen.
Der nächste Morgen begann mit einem Gottesdienst an der Grabesstätte von Franziskus und Bruder Thomas erklärte uns anhand der Fresken von Chiotto aus dem 12. Jhd. vieles aus dem Leben des Franziskus.
Anhand der Kirche Santa Maria della Minerva wurde sehr deutlich, dass wir in einer alten römischen Stadt sind und im Kirchengebäude viele Teile des Tempels erhalten blieben.
San Damiano, die erste Kapelle die Franziskus aufbaute, der Ort. wo er mit dem Ordenslebenbeginnt, und wo sich Klara und ihre Schwestern später sammelten, war ein weiterer Höhepunkt.
Es folgte ein Gang durch Assis vom Amphitheater in der Oberstadt, über den Ort wo Franziskus geboren wurde,
nach San Rufino, wo der Taufstein steht.
All dies und vieles mehr sorgte für einen erfüllten Tag.
Die Fahrt am nächsten Tag ins Rietital ließ die Schönheit der Gegend erahnen, das liebliche Umbrien mit seinen vielen Wäldern. Und dann natürlich der Besuch von Greccio, dem Ort der ersten Krippe, als auch von De Colombo, dem Ort wo die Franziskusregel geschrieben wurde.
Ein eigenes Gefühl: sich die Berufung des Franziskus zu vergegenwärtigen und gelichzeitig singen zu dürfen, „ich steh an deiner Krippe hier.“ Der Besuch eines Krippenmuseums und einer Ölmühle in der noch nach altem Handwerk Olivenöl gepresst wir, rundeten den Tag ab.
Der vorletzte Tag führte dann zu einem bedeutenden Franziskaner nach Padua zum Heiligen Antonius.
Wir konnten die beeindruckende Basilika in der er beerdigt ist besichtigen und die Benediktinerkirche S. Giustina, in der der Evangelist Lukas begraben ist und das Grab des nachgewählten Apostel Matthias verehrt wird.
Nach der abschließenden Dankmesse in S. Antonio ging es mit schönen Aussichten zurück und tags drauf waren alle zu Hause noch von den Eindrücken erfüllt.
Bei der ganzen Fahrt spürte man, wir sind in einem besonderen Geist miteinander verbunden unterwegs gewesen. Ich denke, allen Teilnehmern wird dieses Erlebnis lange in Erinnerung bleiben.
Pfarrer Dietmar Hermann