Bericht zum Gottesdienst am 22. Oktober 2017

Gut besucht war dieser Gottesdienst am 22. Oktober 2017. Es gab etwas zu feiern: Die Renovierung ist so gut wie abgeschlossen, die Kirche wurde wieder eingeweiht.

Eigentlich sah sie ja aus wie immer – aber doch, es roch irgendwie neu und sauber. Die Kirchenbänke sind „runderneuert“, haben eine zurückklappbare Fußbank, damit mit dem Reinigungsgerät der Fußboden gereinigt werden kann, haben neue Sitzkissen und unter jeder Bank einen Heizkörper.

Auch sonst hat sich Einiges getan, wie Herr Pfarrer Hermann bei seiner Begrüßung erläuterte, es zieht nicht mehr durch alle Ritzen, es tropft nicht mehr von der Decke, wenn’s regnet, man braucht keine Eimer mehr aufzustellen und – so hofft man, wird es im Winter wohlig warm sein im Kirchenschiff. Zurzeit benötigt man die Heizung ja noch nicht. Außerdem wurde der Beichtstuhl abgedichtet, sodass niemand mehr von außen alles mithören kann. Für die Hörgerätebenutzer gibt es ebenfalls eine Neuerung, eine Induktionsschleife für Hörgeräte, die Nebengeräusche werden dabei so gering wie möglich gehalten.

Die Empore hat neben der neuen Orgel, den Lautsprechern für die Orgel, einen neuen Teppichbodenbelag bekommen. Für die Orchesternutzung ist der Platz vergrößert und das Geländer nach den gültigen Bauvorschriften erhöht worden. Auch der Treppenaufgang bekam neue Treppenstufen, waren doch die alten schon sehr mitgenommen. Auch hier wurde das Treppengeländer erhöht. Die Renovierung wurde sehr behutsam vorgenommen, die Kirche besteht nun auch feuerpolizeiliche Vorschriften.

Zum Festtag waren die StA-Band und der Kirchenchor gekommen, um den Gottesdienst festlich mitzugestalten. Herr Wombacher bat die Gemeinde vor dem Gottesdienst, den Eingangskanon zusammen mit dem Chor zu singen, man machte eine kleine Probe, es klang gut.

Es war 10:30 Uhr, pünktlich zogen die 15 Ministrantinnen und Ministranten zusammen mit Herrn Pfarrer Hermann, Herrn Diakon Hummler, den Helferinnen und Helfern feierlich in die Kirche ein. Zum Einzug spielte die StA-Band unter der Leitung von Charly Tran „Wie ein Fest nach langer Trauer“, danach „Von den Rändern dieser Erde“, nach Jeremia 31, gesungen vom Kirchenchor unter der Leitung von Christof Wombacher. Der Satz wurde nach einem ukrainischen Volkslied von Winfried Heurich geschrieben. „Gloria, gloria in excelsis Deo, Alleluia“, aus Taizé, der vor dem Gottesdienst einstudierte Kanon, Gotteslob Nr. 168, wurde angestimmt. Zwei neue „Minis“ wurden stellvertretend für alle „Neuen“ in den Kreis aufgenommen. Der Kirchenchor sang das Kyrie aus der Missa Princeps Pacem von William Lloyd Webber.

Alles musste nun neu „installiert“ werden. Die Weihwasserbecken waren nicht an ihrem angestammten Platz, da das Wasser noch geweiht werden musste. Mit dem Feuer wurden an der Osterkerze die Altarkerzen entzündet und geweiht, das geweihte Wasser wurde in die Becken gefüllt und die Gläubigen durch Herrn Pfarrer Hermann mit dem Wasser besprengt.
Der Ambo wurde nun ebenfalls gesegnet, bevor Herr Rist aus der Bibel las. Aus Jesaja 45 hörten wir die Verse 1 bis 6 …ich bin der Herr und sonst keiner mehr, kein Gott ist außer mir. Ich bin der Herr und sonst keiner mehr. Mit diesen Worten schloss die heutige Lesung.
Gotteslob 174/1, das Halleluja nach Taizé erklang anschließend.
Aus dem Evangelium nach Matthäus 22, Verse 15 bis 22, las Herr Diakon Hummler.

Da gingen die Pharisäer hin und hielten einen Rat, wie sie ihn fingen in einer Rede. Und sandten zu ihm seine Jünger samt des Herodes Dienern. Und sie sprachen: „Meister, wir wissen, dass du wahrhaftig bist und lehrest den Weg Gottes recht und du fragest nach niemand, denn du achtest nicht das Ansehen der Mensschen. Darum sage uns, was dünkt dich: Ist’s recht, dass man dem Kaiser Zins gebe oder nicht?“ Da nun Jesus merkte ihre Schalkheit sprach er: „Ihr Heuchler, was versuchet ihr mich? Weiset mir die Zinsmünze“, und sie reichten ihm einen Denar dar. Und er sprach zu ihnen: „Wes ist das Bild und die Überschrift?“ Sie sprachen zu ihm: „Des Kaisers.“ Da sprach er zu ihnen: „So gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist und Gott, was Gottes ist!“ Da sie das hörten, verwunderten sie sich und ließen ihn und gingen davon.

Die ganze Woche dreht sich fast alles ums Geld, so begann Herr Diakon Hummler seine Predigt. Er kam auf die Worte aus dem Matthäus-Evangelium zu sprechen. Die Juden waren ein eigenständiges Volk, nahmen auch Steuern ein und sollten dann noch an die Römer Steuern in Höhe von 43 % bezahlen. Das war für sie nicht zu verstehen. Aber wie ist es heute? Auf unseren Euro-Münzen ist der Bundesadler abgebildet – also hat sich seit 2000 Jahren eigentlich nicht viel geändert, früher war es der Kaiser von Rom  – heute ist es das Finanzamt.
Bei den anderen europäischen Mitgliedstaaten sind auf der Rückseite der Münzen Könige, Gebäude usw. abgebildet, lediglich italienische Münzen zeigen einen Menschen, den von Leonardo da Vinci gezeichnete Mensch.
Es zeigt Menschlichkeit – so gebet den Menschen, was den Menschen ist. Gebt den Menschen, die das benötigen, die arm sind, das heißt gebt Gott, was Gott gehört. Die Menschen gehören zu ihm.

Der Tabernakel (lateinisch: das kleine Haus) war leer, er musste ebenfalls gesegnet werden. Christus ist dort zu Hause, er ist in unserer Kirche gegenwärtig.

Danach wurde der Tisch des Herrn gedeckt, eine weiße Tischdecke wurde auf den Altar gelegt, die Gegenstände, die benötigt werden, wurden darauf gestellt.
Nach dem Glaubensbekenntnis und den Fürbitten wurde Gotteslob Nr. 188, Nimm o Gott die Gaben, die wir bringen … zur Gabenbereitung angestimmt, zum Sanctus Gotteslob Nr. 744, Heilig, heilig bis du …, zum Agnus Dei sang der Chor Jesus Christ, lamb of God …..
Zur Kommunion spielte die StA-Band, Charly Tran sang sehr ergreifend „Zünd ein Licht an…..“

Der Schlusschoral erklang nach Gotteslob Nr. 832, Singt dem Herrn alle Völker der Erde…..

Nach dem Segen bat Herr Pfarrer Hermann die Gemeinde, noch einmal Platz zu nehmen. Frau Margarete Zeile vom Kirchengemeinderat sprach Dankesworte an den Chor, die StA-Band, alle freiwillen Helferinnen und Helfer, Feuer, Wasser und Luft konnten „bezwungen“ werden. Der Architekt und Planer hatte sehr viel Negatives vorgefunden und hat diese Schwachpunkte des denkmalgeschützten Kirchengebäudes schonend saniert ohne viel zu ändern. Herr Architekt Panzer.erläuterte kurz, was alles „marode“ war, nicht den neuen gesetzlichen Vorschriften entsprach. Herr Dr. Willmann, 1. Vorsitzender des Kirchengemeinderats der evangelischen Kirche Jubilate, beglückwünschte die „Nachbarn“ zur gelungenen Renovierung und meinte, ihnen würde das noch bevorstehen. Er überreichte Herrn Pfarrer Hermann ein Gemälde von Andreas Felger, zwei Engel, er meinte im neu renovierten Saal unter der Kirche wäre bestimmt eine Wand frei, um dieses schöne Bild aufzuhängen.

Frau Zeiler beendete ihre kleine Ansprache noch mit einem Dank unter Anderem an Herrn Aicheler, der die Tontechnik kostenfrei installierte, Frau Ingrid Widmann, die den Vorsitz des Bauausschusses innehat, morgens um 07:00 Uhr die Kirche für die Handwerker öffnete und abends wieder zuschloss.

Zum Stehempfang wurde in den Saal eingeladen. Wunderschön waren die Tische mit den „Kleinigkeiten“ anzusehen – und es hat sehr gut geschmeckt, es war für jeden etwas dabei. Bei guten Gesprächen endete diese Feier. Auch von meiner Seite ein Dankeschön an alle Beteiligten, es war viel zu tun, es wurde auch vieles gemeistert, manches war schwieriger, dafür ging dann einiges wieder besser.

Gerda Koppi, Reutlingen-Rommelsbach

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