„Verantwortlicher Umgang mit der Schöpfung“ ist das Leitwort der gemeinsamen Veranstaltungen in Orschel-Hagen. Beim 1. Abend in dieser Reihe hieß das Thema: „Umgang mit Tieren“.
Trotz des schlechten Wetters fanden sich immerhin 12 Interessierte am 17.01.2018 im Gemeindesaal der Jubilatekirche ein. Frau Ingrid Wiedmann begrüßte die Anwesenden. Als Einstieg ins Thema las sie einen Teil der Schöpfungsgeschichte – die Erschaffung der Tiere – vor.
Herr Dr. Buckenmaier (Amtsleiter des Veterinäramts beim Landratsamt Reutlingen) knüpfte bei seinem Vortrag gleich bei der Schöpfungsgeschichte an. Seit dem Jahr 2002 sei der Tierschutz im Grundgesetz verankert. Beim rechtlichen Umgang war es davor so, dass der Tierschutz hinter dem Tiernutzen lag. Das deutsche Tierschutzgesetz sollte Tiere fortan besser schützen.
Herr Dr. Buckenmaier berichtete, welche Aufgaben das Veterinäramt hat. Die Tierärzte besuchen meist unaufgefordert die Kuh- und Schweineställe im Bezirk, prüfen den Gesundheitszustand, die artgerechte Haltung, so z.B. die Größe der Boxen. Die Haltung von Nutztieren ist meldepflichtig. Auch die privat gehaltenen Hühner im eigenen Garten müssen gemeldet werden. Dies gilt jedoch nicht für Haustiere wie Hunde oder Katzen, auch Pferde gelten normalerweise nicht als Arbeitstiere. Für Wildtiere seien sie nicht zuständig, es sei denn bei der Durchführung der Maßnahmen bei Seuchengefahr.
Werden Mängel bei der Haltung der Nutztiere festgestellt, greift das Veterinäramt ein. Probleme gibt es weniger in den großen Mastbetrieben, eher mal in kleineren Ställen, die als Nebenerwerb betrieben werden. Oft seien hier auch psychische Probleme oder Krankheit der Halter die Ursache der nicht artgerechten Haltung.
Bei Haustieren wie Hund oder Katze wird oft das Veterinäramt von Nachbarn auf eine nicht artgerechte Haltung hingewiesen. In Zusammenarbeit mit dem Tierschutzbund wird diesen Anzeigen nachgegangen.
Weiterhin wird vom Veterinäramt das Fleisch bei der Schlachtung, regelmäßig auch Eier und Milch kontrolliert. Im Landkreis Reutlingen gibt es ca. 30 Schlachtbetriebe. Das Fleisch muss sorgfältig auf Keime untersucht werden. Auf die in Osteuropa grassierende Schweinegrippe sei man aber – so Herr Dr. Buchenmeier – bestens vorbereitet. Trotzdem sei große Vorsicht geboten.
Bei der nachfolgenden Diskussion ging es um die Frage, ob nicht in Bezug auf den Fleischkonsum unsere Lebensweise geändert werden müsste – also nicht jeden Tag Fleisch, sondern wie in früheren Zeiten 1 x pro Woche. Wie können wir aber sicher sein, dass die Betriebe artgerecht halten. Herr Dr. Buckenmaier meinte, dass das Fleisch, das aus der Region kommt, hier die beste Wahl sei. Außerdem gäbe es freiwillige Labels, die auf die artgerechte Haltung hinweisen.
Nach diesen sehr interessanten Ausführungen, bei denen wir doch einiges gelernt haben, beschließt Frau Wiedmann diesen gelungenen Abend und dankt Herrn Dr. Buckenmaier herzlich.