Der Evangelist Lukas, von Paulus als geliebter Arzt bezeichnet, war vielleicht auf einigen Paulus-Reisen sein Begleiter, hielt ihm auf jeden Fall nachgewiesenermaßen bis zu dessen Tod die Treue.
Er hat aber auch eine Aufgabe, die er im Prolog seines Evangeliums skizziert. Er versteht sich im Dienst der Überlieferung dessen, was geschehen und von vielen berichtet wurde, als gewissenhafter Redakteur, der recherchiert und verifiziert, mit Augenzeugen die Ereignisse bespricht, bevor er seinen Bericht über Jesu Wirken abfasst. Sein Adressat ist der „hochverehrte Theophilus“, dem er die Zuverlässigkeit von Jesu Lehre beweisen will, und sein Anliegen ist es zu zeigen, dass Gott treu ist, dass sich das schon im Alten Testament ergangene göttliche Heilsversprechen, das sich – nach Pfarrer Hermann in der Predigt am 26.1.19 in der St. Franziskuskirche in Pliezhausen – als „Heilsinitiative“ Gottes zeigt, weiterwirkt.
Jesus liest am Sabbat in der Synagoge aus dem Buch Jesaja vor: Gott hat ein Gnadenjahr ausgerufen für alle Armen und Gefangenen und „heute“, also mit ihm, Jesus, hat sich das Schriftwort erfüllt. Die Fülle der Zeit ist somit gekommen, Jesus nimmt seine Aufgabe an , erfüllt von Gottes Geist, und damit ist Geschichte endgültig – und für alle Zeiten danach – Heilsgeschichte!
Welch eine Aufgabe auch heute – für uns. Sind wir bereit, das Unsrige zu tun, im caritativen Dienst für die Armen, Gefangenen, Ausgestoßenen, Zerschlagenen?
Angela Madaus. 27.1.2019