Mit Familien Gründonnerstag bis Ostern feiern

Gründonnerstag

Den Auftakt der großen Liturgie bildete der Gründonnerstags Gottesdienst in Mittelstadt: Die Einsetzung des Abendmahles – für Kommunionkinder ein ganz besonderer Moment! Die Fußwaschung in der Liturgie zeigt, was dies für unseren Alltag bedeutet: Die Haltung Jesu war das Dienen, alle hatten gleiche Würde! Die Einladung an uns: auch wir achten die anderen und dienen und helfen ihnen!

Nach dem Gloria Lied schwieg die Orgel und nur noch unsere Stimmen lobten Gott. Am Ende wurde der Altarraum ganz leer geräumt um Nachzuempfinden: Jesus ging zum Gebet in den Garten Gethsemane.

So war dieser Gottesdienst eine ganzheitliche Einstimmung auf den kommenden Karfreitag.

Kinderkreuzweg durchs Pfarrhaus Pliezhausen

Ausgestattet mit einem Laufplan und einer Tüte Bundstifte waren 27 Kinder mit Eltern und Großeltern auf dem diesjährigen Kinderkreuzweg im Pfarrhaus unterwegs. Zu 7 Stationen begleiteten die Kinder das Kreuz.

Zu dem vorgelesenen Abschnitt aus der Passionsgeschichte gab es ein kurzes Gespräch mit den Kindern, in der sie sich selbst in die Situation des Erzählten hineinversetzen sollten.

Ihre Gedanken oder Idee malten sie anschließend auf die entsprechenden Felder auf Ihrem Laufplan.

Kinderkreuzweg in St Andreas

Der Ostergarten lud ein, bewusst an diesen Stationen zu beten. Wir erinnerten uns nochmals an den Einzug Jesu in Jerusalem und das Abendmahl mit Fußwaschung.

Weiter ging es in die Stille im Garten Gethsemane: „Bleibet hier und wachet mit mir, wachet und betet!“ sangen wir. Wie gut tut es im Gebet andere mitzutragen oder selbst unterstützt zu sein. Obwohl es eine große Gruppe war, war die Stille ein besonderer Moment!

Dann das Leiden: Die Gefangennahme, das ungerechte Urteil und die Aussage des Pilatus „Ich wasche meine Hände in Unschuld“; die Hammerschläge der Kreuzigung, hörbar da ein Kind ein Nagel in einen Balken schlug. All diese schweren Momente ging Jesus mit.

In dem Wissen, dass Ostern folgt, gab dieses Erleben Kraft.

Auferstehungsfeiern

Die Osternacht wurde zweimal gefeiert, in St. Gebhard am Karsamstag um 20 Uhr: In einer sehr vollen Kirche mit Übertragung in den Saal und trotzdem Stehplätzen. Und am Ostermorgen um 5.30 Uhr in St Andreas, wo es noch stockdunkel war.

Vor den Kirchen wurde das Feuer gesegnet und die Osterkerze entzündet.

Die kleine Flamme erhellte zum Gesang: „Lumen Christi -Christus, das Licht!“ die dunkle Kirche.

Die Kommunionkinder entzündeten ihre Kommunionkerzen mit dem Licht der Osterkerze.

Es folgten bei Kerzenlicht die alttestamentlichen Lesungen.

Durch das Eintauchen der Kerze in das Wasser wurde das Osterweihwasser geweiht.

In seinen Osterpredigten sagte Pfarrer Dietmar Hermann: „Ich weiß nicht, was nach dem Tod kommt und wie Auferstehung von statten geht… Ich weiß nur, dass es Menschen gegeben hat, die die Auferstehung Jesu bezeugt haben. Ich weiß, dass aufgrund dieses Zeugnis eine Bewegung – eine Kirche entstanden ist, die das als Kernbotschaft durch die Zeiten getragen hat: Jesus ist auferstanden und auch wir werden auferstehen. Es gibt eine Kontinuität von dem, was mein Leben hier auf Erden ausgemacht hat und dem, was bei Gott neu entsteht“.

Auf diesem Hintergrund betrachtete er die Situation der Kirche hier in Deutschland. „Theologen sprechen von einer „Transformation“ der Kirche. Die Kirche steht in einem grundlegenden Wandel. Weg von einer Volkskirche hin zu einer  diakonisch-missionarischen Kirche. Manches wird sich verändern – vielleicht sogar sterben – wird es aber auch auferstehen? Formen kirchlichen Lebens werden sich verändern – verändern müssen, wenn sie nicht mehr lebensfähig sind. Transformation – Auferstehung heißt dann: das, was da kommt – und wir wissen nicht, was kommt – niemand was das… das, was da kommt hat mit dem zu tun, was vergeht. Es wird neue Formen des Glaubens geben – Traditionen werden vergehen – aber die Mitte bleibt – und diese Mitte kann niemand anderes sein als Jesus selbst. Das ist meine Überzeugung – und deshalb bleibe ich zuversichtlich — auch wenn so manches in der Kirche stirbt – vielleicht auch sterben muss. Auch im Wandel der Kirche werden wir Auferstehung erleben!“

Nach der Osternacht in St. Andreas erfreuten sich dann viele am Osterfrühstück!

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