Neues vom Projekt MADS – Mädchen aus Dalit-Familien stärken

Unser Kontaktmann und Koordinator des Projekts, Pfarrer Gabriel Gnanathiraviam aus Madurai, Bundesstaat Tamil Nadu / Südindien, hat uns über whats app einen aktuellen Bericht zukommen lassen und berichtet, dass er mit den von der Kirchengemeinde und den hiesigen Paten geförderten DALIT-Mädchen am Wochenende vor dem 1. Advent einen kleinen Ausflug unternehmen wird, an dem auch der Bischof teilnimmt.  Sie werden zusammen eine Messe feiern, singen und spielen, sodass die Kinder etwas Abstand von ihrem nicht immer leichten Alltag gewinnen können.

Zur Einordnung unseres Projekts ein paar Hintergrund-Informationen:

Tamil Nadu in Süd-Indien ist mit rund 72 Millionen Einwohnern der siebtgrößte von 38 und einer der höchstindustrialisierten indischen Bundesstaaten. Neben dem größten Ballungsgebiet mit der Hauptstadt Chennai (Madras) hat sich Coimbatore zum zweitgrößten und Madurai im Süden zum drittgrößten industriellen Ballungsgebiet entwickelt. Damit ist der Bundesstaat Tamil Nadu verhältnismäßig wohlhabend, dennoch bestehen weiterhin gravierende soziale Probleme und Ungleichheiten. So stellen die außerhalb des Kastenwesens stehenden DALIT einen überproportional hohen Bevölkerungsanteil von etwa einem Fünftel. Sie sind nach wie vor gesellschaftlich ausgegrenzt und wirtschaftlich benachteiligt. Kinderarbeit ist weit verbreitet, auffällig ist der hohe Anteil der Mädchen. Fast die Hälfte aller Kinder sind unterernährt. Und hier setzt das Projekt der Franziskusgemeinde an. Wie Pfarrer Gabriel im Sommer bei seinem Besuch anschaulich schilderte, gibt es nur einen Weg für die Kinder, der Misere zu entkommen, nämlich Bildung, wofür die Patenschaften eine wichtige Brücke bilden.

Unsere geförderten Patenkinder kommen laut Pfr. Gabriel aus 4 verschiedenen Bezirken, die größenmäßig zusammen etwa dem Bistum Rottenburg/Stuttgart entsprechen. Die DALIT-Kommission wählt aus diesen 4 Bezirken die bedürftigsten Mädchen aus. Sie sind meist Waisen oder Halbwaisen. Da ihre Großeltern, falls vorhanden, selber kaum über die Runden kommen, können sich diese den Schulbesuch ihrer Enkelin nicht leisten. Durch Ihre Hilfe wird nun diesen Mädchen der Schulbesuch ermöglicht, und sie werden so nicht in Fabriken ausgenutzt. Wünschenswert ist natürlich eine nachhaltige Unterstützung, die Sie dankenswerterweise mit der Übernahme einer Patenschaft ermöglichen und wofür Ihnen Pfarrer Gabriel noch einmal von Herzen seinen Dank ausspricht. Da die Mädchen verschiedene staatliche Schulen besuchen und zum Teil lange Wege auf sich nehmen müssen, hat Pfarrer Gabriel zum 1. Advent diesen Ausflug für sie organisiert. So können sich die Mädchen kennenlernen und austauschen und etwas Abstand gewinnen.

Pfarrer Gabriel bietet allen Paten gerne an, bei einer eventuellen Kontaktaufnahme behilflich zu sein. Sie können ihrem Patenkind z.B. auf deutsch einen Brief schreiben, den er dann übersetzt bzw. vorliest. Falls Sie weiteren Informationsbedarf haben, können Sie sich gerne an Pfarrer Hermann oder per Mail an angela.madaus@gmx.de wenden.

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