In der Zeit der Corona Krise wurde sie immer populärer und immer mehr entdeckt: die „cooking box“. Sie enthält liebevoll gestaltet eine gute Auswahl der Produkte, die man zum Kochen braucht. Das Rezept ist schön und gut aufgemacht. Wer die Kochbox in einem seiner Lieblingsrestaurants kauft, erlebt und unterstützt auch noch die Verbindung zu dem Wirt, den er oder sie sehr schätzt. In Reportagen war zu hören, dass z.B. ein Paar, das immer zum Geburtstag den Abend in der Gaststätte genossen hatte, so – trotz Restaurantschließung – zu Hause auch diesen besonderen Moment erleben konnte.
Kommende Woche feiern wir Fronleichnam. Dieses Fest ist so etwas wie eine Kochbox für die Seele.
Wir feiern die besondere Nähe zu dem, der hier unser Lieblingswirt ist, von dem wir aber räumlich getrennt sind. Darum nahm Jesus beim Abendmahl das Brot und sprach „Nehmet und esset alle davon. Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird… Tut dies zu meinem Gedächnis“.
Das Anschauen der Kochbox lässt Vorfreude aufkommen: So wird an Fronleichnam diese „Speise für das ewige Leben“ auch besonders verpackt. In einem schönen Schaugefäß, der Monstranz, sehen wir den Leib Christi. Durch das Anschauen steigert sich unsere Sehnsucht, unsere Vorfreude; und wenn an Fronleichnam Blumenteppiche gelegt werden, wird diese Verbindung optisch noch schöner und die Sehnsucht und Freude auf den Leib Christi noch mehr gestärkt.
Natürlich funktioniert so eine „cooking box“ nur, wenn es ein gutes, stimmiges Rezept darin hat. Deshalb hören wir im Gottesdienst die Anleitung zu einem gelingenden Leben aus der Bibel.
Die Berichte über die Kochbox lassen mir genussvoll das Wasser im Mund zusammen laufen. Das Fronleichnamsfest mit dem Sehen des Leibes Christi in der Monstranz und dem Feiern des Abendmahles, lassen mich Gottes Liebe in meinem Leben besonders spüren.
Klar, dieses Jahr wird es anders laufen. Es dürfen sich keine Gruppen treffen, um einen großen Fronleichnamsteppich zu legen. Aber dieser Vorgeschmack auf das Leben – beschenkt von Gottes Liebe – soll nicht verloren gehen. Deshalb gibt es z. B. bei uns in der St. Andreas Kirche einen Blumenteppich, bestehend aus vielen Blumen-Patchwork-Motiven, die zuhause gelegt wurden.
Ich freue mich darauf! Vielleicht konnte ich die eine oder den anderen schmackhaft einladen, sich eine „cooking box für die Seele“ zu gönnen, indem sie einfach an Fronleichnam oder an einem Sonntag den Gottesdienst mitfeiern.