Die Gestaltung der Türen
Die Türen der katholischen St. Franziskus-Kirche in Pliezhausen sind verziert mit dem Schriftzug: „pax et bonum“. Dieser Segenswunsch beinhaltet „Friede und das Gute“. Er wurde vom Heiligen Franziskus oft verwendet und findet sich an vielen alten Franziskuskirchen. Darunter finden wir den Buchstaben „Tau“, eine Art der Kreuzesdarstellungen. Dieses Tau-Zeichen war eines der bevorzugten Symbole des Heiligen Franz von Assisi. Das Tau ist der letzte Buchstabe des hebräischen Alphabets und Anfangsbuchstabe des Wortes „Tora”, dem mosaisches Gesetz der Juden, einem Teil unseres Alten Testamentes. Außerdem heißt es im Buch des Propheten Ezechiel (Ez 9,4), dass Gott seinen Engel sandte, um auf die Stirn aller Getreuen Gottes dieses Heilszeichen einzuprägen. Franz von Assisi, der Patron unserer Kirche zeichnete dieses Zeichen auf Mauern und in seine Briefe. Für Franziskus wird das TAU zum Segenswunsch an alle. Der Biograph des Franziskus, Thomas von Celano, berichtete außerdem, dass das Ordenskleid des Heiligen in der Gestalt eines Tau-Kreuzes geschnitten war und so seine Kutte ihn selbst stets in dieses Kreuzeszeichen aufnahm. Beschreibungen von Kreuzigungen damals lassen vermuten, dass das Kreuz Jesu selbst die Form eines Tau hatte. Bei den Römern war es so üblich: Der senkrechte Pfosten stand bereits an der Hinrichtungsstätte; der Verurteilte trug den Querbalken bis dorthin und wurde daran emporgezogen. So kam dieser Balken quer über dem Pfosten zu liegen und wurde befestigt. Dann wurden die Füße angehängt.
Wenn wir durch die Kirchentüre gehen, kommen wir direkt zum Taufstein. Jeder Christ wird bei seiner Taufe mit dem Kreuz bezeichnet. Er stellt sich gleichsam unter das heilbringende Kreuz Christi. Zu diesem Eintreten lädt die Türe ein; und in der Taufe werden wir gesegnet; die Franziskuskirche spricht quasi den Wunsch für jeden aus: Wir wünschen „pax et bonum“. Der Gang in die Kirche bringt Segen, „Frieden und das Gute“.
Hinter der Türe steht der Taufstein. Wie viele Ausstattungsgegenstände der Kirche, wurde er nicht für die Kirche geschaffen sondern für die Kapelle der Kurklinik in Bad Ditzenbach. Als dort renoviert wurde, kam er in das Kunstdepot der Diözese und von dort in die St. Franziskuskirche.
Neu ist die Kupferschale.
Sie erinnert an die Schöpfungsgeschichte und die Würde, die die Taufe ausdrückt mit der Zusage von Gottesebenbildlichkeit.
Außerdem greift sie das Weihnachtsevangelium auf, als Beginn der Christenheit.
Wir finden auf ihr die Taufworte.
Und sie bringt den Glauben zum Ausdruck, den die Getauften – bzw. bei einem Kind stellvertrend die Paten und die Eltern – aussprechen.
In gleichem Stil findet sich zur Begrüßung auch der Sonnengesang des Heiligen Franziskus.
Fortsetzung folgt.