Große Resonanz bei Fronleichnamsfeier in Walddorfhäslach. Veranstaltet von Kirchengemeinde St. Franziskus. Von Gabriele Böhm
Über hundertfünfzig Gläubige haben an Fronleichnam an der feierlichen Prozession durch Walddorf teilgenommen, die von der katholischen Kirchengemeinde St. Franziskus Pliezhausen veranstaltet wurde. Nachdem die Prozessionen bisher in Mittelstadt und Pliezhausen stattgefunden hatten, sollte die Tradition jetzt auch in Walddorfhäslach wieder aufleben. Mit Erfolg, denn bei herrlichem Wetter schlossen sich viele katholische und evangelische Christen dem feierlichen Gang an.
Begonnen hatte der Tag mit einem Gottesdienst im Garten des katholischen Gemeindezentrums. Musikalisch begleitet wurde er vom Musikverein Walddorfhäslach, der spontan zugesagt hatte und auch bei der Prozession spielte. Zuvor mussten immer wieder neue Sitzbänke aufgebaut werden, denn die Christen kamen in Scharen. Lieder wie »Ich lobe meinen Gott« oder »Meine Hoffnung und meine Freude« erklangen, bei denen alle mitsingen konnten und die an den Sinn des kirchlichen Feiertags, das Fest des Leibes und Blutes Christi, erinnerten.
»Jesus gehört in unseren Alltag«, sagte Pfarrer Dietmar Hermann. Die Monstranz, die mit der verwandelten Hostie durch die Straßen getragen werde, solle auch an die Verwandlung der Menschen zu mehr Liebe und Frieden gemahnen. »Der Glaube soll strahlen wie die Monstranz.« Nach dem eucharistischen Segen startete die Prozession, die auch Sinnbild sein soll für das Volk Gottes auf der Wanderschaft.
Im Raum Reutlingen hatte die Reformation im 16. Jahrhundert schnell Fuß gefasst. Damit endeten die Traditionen der katholischen Kirche und auch die Prozessionen für lange Zeit. Nach 500 Jahren wurde sie jetzt auch in Walddorfhäslach wieder aufgegriffen. Derzeit umfasst die Gemeinde rund 750 katholische Christen. Pfarrer Hermann betonte, Fronleichnam stehe für Frieden und Ökumene und dankte den evangelischen Christen, die den Tag tatkräftig mitgestaltet hatten. Sein Dank galt auch dem Ortsausschuss und dem Musikverein für ihr Engagement sowie allen, die mitgeholfen hatten. Für einen solchen Tag seien viele helfende Hände nötig.
Ministranten, die Monstranzträger mit dem Baldachin, die vielen Gläubigen boten ein beeindruckendes Bild und zogen auch Passanten am Straßenrand an. Drei Altäre waren aufgebaut, an denen Station gemacht wurde. Dem Kirchengemeinderat war es wichtig, dass alle in der Seelsorgeeinheit Tätigen beteiligt sind und so auch die Bedeutung der Frauen sichtbar wird.
An der Ersten baten Gemeindereferentin Veronika Tiline-Vitez und Pastoralassistentin Anamarija Žunabovic Juricic für geschwisterliche Liebe, wie sie der Apostel Paulus in seinen Verhaltensregeln forderte.
Auch an den beiden anderen Altären wurde an christliche Werte erinnert. Firmlinge und Privatleute hatten sie geschmückt und Muster mit Blumen gelegt.
Danach ging es ins Gemeindehaus zum gemeinsamen Mittagessen und Familienfest. Für Kinder war eine Spielstraße aufgebaut und Kinderschminken eingerichtet. Mit Kaffee und Kuchen endete die sehr gut besuchte Veranstaltung. (GEA)
schön wars und beim Aufräumen auch ein gutes Miteinander!