Heute – am Nikolaustag – haben wir schon den zweiten Advent. Es ist zurzeit ja aber nur eine Kerze am großen Adventskalender neben dem Altar angezündet. Wurde die zweite Kerze etwa vergessen? Es sollte doch ein besonderer Gottesdienst gefeiert werden. Gleich an zwei Menschen, die viel Gutes getan haben, sollte gedacht werden, nämlich an den Heiligen Bischof Nikolaus und an den Seligen Adolf Kolping, den Gründer der katholischen Gesellenvereine.
Seine Fahne wurde zu seinen Ehren in die Kirche hereingetragen. Während des Einzugs der Ministranten, Herrn Diakon Hummler und Herrn Pfarrer Herrmann und den beiden Gemeindemitgliedern, die ebenfalls die Kommunion spenden, spielte unter der Leitung von Kornelia Wittek das „Chörle Cantabile“ mit viel Schwung ihr erstes Stück. Sie begleiteten mit ihren Liedern musikalisch den Gottesdienst. „Wir sagen euch an den lieben Advent“ (GL 223) war das erste Lied, welches gesungen wurde. Herr Pfarrer Herrman fragte die anwesenden Kinder, ob ihnen etwas auffallen würde. Natürlich, es brannte ja nur eine Kerze am Adventskranz. Ein Junge durfte nun die zweite Kerze anzünden, so hatte es seine Richtigkeit.
Gemeinsam wurde nun das Kyrie angestimmt (GL 156). Das Familiengottesdienstteam erzählte eine Legende über den Heiligen Nikolaus: Ein Schiff legte im Hafen an, war gefüllt mit Getreide, jedoch die Stadt hungerte, es gab Missernten, man konnte kein Brot mehr backen. Sie baten den Kapitän um Korn, jedoch er weigerte sich mit der Begründung, dass die Fracht des Schiffes allein dem Kaiser zustünde. Aber erbarmte er sich doch, die Bevölkerung sagten ihm, dass Gott ihn für seine Güte belohnen werde. Als er im nächsten Hafen anlegte, war die abgegebene Getreidemenge wieder da.
„Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“ (GL 218), es ist eines der bekanntesten Adventslieder, wurde gesungen. Als Evangelium hörten wir aus Lukas Kapitel 3 über das Wirken des Johannes des Täufers. Drei Legenden über den Heiligen St. Nikolaus, die sich bis heute erhalten haben, wurden der Gemeinde vorgestellt und näher betrachtet und erläutert auf ihren Bezug zum Vater und Mutter sein heute.
„Mache dich auf und werde Licht“ (GL 219) war das nächste Lied.
Auf einem kleinen Tisch vor der Altartreppe lagen Kleidungsstücke bereit. Herr Pfarrer Herrmann bat nun alle Kinder, vor den Altar zu kommen. Sie wurden gefragt, wie denn der Heilige Bischof Nikolaus gekleidet gewesen wäre. Einige Finger gingen in die Höhe, fast alle wollten darauf antworten. Es gab die Mitra, den schönen roten Umhang, das weiße Untergewand, die Stola, den Bischofsstab und den Bischofsring. Außerdem lag dort noch ein Taufhemdchen und ein Kommunionsgewand für Kinder. Alles haben die Kinder gewusst. Herr Herrmann erläuterte ihnen alles sehr genau, die Kinder hörten aufmerksam zu. Anschließend wurden dann die Fürbitten von fünf Kindern vorgetragen.
Zur Gabenbereitung war das Lied Nr. 738 des Gotteslobs ausgesucht worden, zum Sanctus Nr. 744, GL 749 zum Agnus Dei folgte und während die Kommunion ausgeteilt wurde, hörten wir vom Chörle ein wunderschönes Stück, begleitet mit dem Keybord und der Querflöte.
„Lobe den Herrn meine Seele“ (GL 838) wurde vom Chörle begleitet. Eine Glocke kündigte einen Gast an, den Heiligen Nikolaus. Er hatte einen großen Sack dabei, es ließ vermuten, dass dieser prall mit Geschenken angefüllt war, denn es gibt nur brave und sehr brave Kinder.
Nach den Programmankündigungen für die nächste Woche schloss sich das Abschlussgebet und der Segen an. Die Gemeinde wurde eingeladen, vor die Kirche zu kommen zu Kartoffelsuppe mit Würstchen und Glühwein, Punsch und Apfelmuffins. Weihnachtsgebäck wurde wunderschön verpackt zum Kauf angeboten.
Der Bischof Nikolaus beschenkte vor der Kirche die Kinder, man sah es an ihren glänzenden Augen, dass sie sich sehr gefreut haben.
Mir hat dieser Vormittag ungemein gut gefallen. Die Musik war sehr gut im modernen Stil Fünf Frauen und drei Männer haben ihr Bestes gegeben, spielten auf den Keybord, Querflöte, Schlagzeug und Gitarre, sangen dazu, es war eine Freude, dabei zuzuhören. Das Mitwirken der Kinder während des Gottesdienstes ist erfrischend, man sah, dass sie mit Begeisterung dabei waren.
Sehr lecker schmeckte die Suppe, ich war in Gedanken zu Hause bei meinen Eltern, denn dort habe ich sehr oft so eine Suppe gegessen. Sie hat mir damals und heute sehr gut geschmeckt. Das Wetter hätte nicht schöner sein können. Den vielen Helfern auf diesem Weg ein herzliches riesengroßes Dankeschön.
Gerda Koppi, Reutlingen-Rommelsbach