Der Seelsorger mit Leib und Seele, Richard Kappler ist nach längerer schwerer Krankheit gestorben.
Die Beerdigung fand am Freitag, 06. April 2018 um 11.00 Uhr auf dem Friedhof Römerschanze in Reutlingen statt.
Anschließend feierten wir das Requiem in St. Andreas, Reutlingen.
Das Rosenkranzgebet für ihn war am Mittwoch, 04. April um 17.00 Uhr in in St. Andreas, Reutlingen.
Eine prägnante Gestalt der Reutlinger katholischen Kirche ist tot. Am vergangenen Mittwoch, 28.03.2018 verstarb der ehemalige Pfarrer von St. Andreas, Richard Kappler. Der langjährige Dekan und Vorsitzende der Gesamtkirchengemeinde steht für den Aufbau der katholischen Kirche in Stadt und Landkreis.
Knapp zehn Jahre konnte Richard Kappler einen „gesegneten, friedlichen Ruhestand und Lebensabend“ erleben, wie ihm Bischof Gebhard Fürst zur Pensionierung wünschte. Am Mittwoch letzter Woche erlag der langjährige Pfarrer von St. Andreas einer längeren schweren Krankheit.
Vor 50 Jahren begann der gebürtige Ellwanger sein seelsorgerliches Wirken in Reutlingen als Kurat der neu errichteten SeelsorgesteIle Orschel-Hagen in Reutlingen St. Petrus und Paulus. Zuvor war Kappler nach seiner Priesterweihe 1963 als Vikar in Betzenweiler; Ravensburg und Heilbronn tätig. 1968 trat der Priester seinen Dienst in Reutlingen an mit dem Auftrag, die Neugründung einer Pfarrei im nördlichen Stadtgebiet Reutlingens vorzubereiten. So war er mitverantwortlich für den Bau der Kirche St. Andreas und wurde anschließend Pfarrer der neu errichteten Kirchengemeinde St. Andreas in Orschel-Hagen. Mit besonderer Aufmerksamkeit widmete er sich der Feier der Gottesdienste und dem seelsorgerlichen Gespräch. Im Geist des II. Vatikanischen Konzils legte er sein Augenmerk darauf, möglichst viele Gemeindemitglieder in die Dienste der Caritas und Verkündigung einzubeziehen und Ehrenamtliche für ihren Auftrag zu befähigen. Bezeichnend für ihn: Sein Eintritt ins Priesterseminar Rottenburg 1962 fiel auf den Tag der Konzilseröffnung.
Ein Herzensanliegen war ihm die Weitergabe des Glaubens an die jungen Menschen in Religionsunterricht und Jugendarbeit. So engagierte er sich in der Diözesansynode 1984/86 zu dieser Fragestellung und war von 1978 bis 1987 Ansprechpartner für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Dekanats-Jugendseelsorge. Während dieser Zeit war er auch Kamerer (stellvertretender Dekan) des Dekanats Reutlingen, ehe er 1984 zum Dekan gewählt wurde. In diesem Amt kümmerte er sich 17 Jahre lang um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Dekanats, wirkte in diversen Gremien mit und vertrat die katholische Kirche in der politischen, wirtschaftlichen und ökumenischen Öffentlichkeit. Während dieser Zeit förderte er als Vorsitzender der Gesamtkirchengemeinde Reutlingen die Zusammenarbeit in der Seelsorge, in Leitungsgremien und Ausschüssen der katholischen Kirche in der Stadt.
Auch wenn er durch seine bescheidene Lebensart bestach – Richard Kappler wusste durchaus, Hobbies zu pflegen: Klassische Musik, die Verbundenheit zum SSV und Urlaubsreisen mit dem Auto boten ihm einen abwechslungsreichen Ausgleich zu seinen zahlreichen Verpflichtungen.
Richard Kappler verkörpert 50 Jahre katholische Kirchengeschichte in Reutlingen. Einen Tag vor Gründonnerstag, der Einsetzung des Abendmahls, wurde der Lebensweg des Priesters vollendet.